Medikamentenversuche an Heimkindern (Allgemein)

Peter H. @, Bergisch Gladbach, Freitag, 11.08.2023, 17:42 (vor 811 Tagen)
bearbeitet von Peter H., Freitag, 11.08.2023, 18:13

Heimkinder wurden in früheren Jahren für Medikamentenversuche missbraucht. Zur Untersuchung und Aufklärung dieser Fälle gibt es jetzt aktuell ein Zeitzeugenportal für ehemalige Heimkinder, Verschickungskinder etc., die Angaben machen können zu einem missbräuchlichen Einsatz von Arzneimitteln in Einrichtungen in NRW in den Jahren von 1946 - 1980. Jeder kann sich daran beteiligen.

Gab es solche Fälle auch im Kinderheim Köln-Sülz? Wer sich erinnert erreicht das Zeitzeugenportal hier: Zeitzeugenportal

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HAL

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

bleakhouse, Donnerstag, 17.08.2023, 07:57 (vor 805 Tagen) @ Peter H.
bearbeitet von hütchen, Donnerstag, 17.08.2023, 10:50

Ich wollte vor ein paar Wochen eine ähnliche Frage absetzen, habe es dann aber nicht gemacht, weil hier nicht mehr so viel los zu sein schien. Außerdem, weil es um das KH Maria-Hilf in Kalk geht.
Ich kann es nicht genau sagen, aber es wird etwa 1965 oder 1966 gewesen sein, auf einmal standen hohe Kunststoffgefäße in einem oder allen Toilettenabteilen, bestimmt für einige Wochen, vielleicht sogar über Monate. Wir sollten dort hineinurinieren oder den Urin hineingießen (ich meine mich zu erinnern, dass sie so hoch waren, dass man sich auf den Toilettenrand stellen musste). Ich weiß aber nicht, ob wir in der Zeit ungewöhnliche Medikamente nehmen mussten, das Ganze hört sich ja auch nicht nach einer wissenschaftlichen Versuchsaufstellung an. Trotzdem wäre es interessant zu wissen, wozu unsere Ausscheidungen gesammelt wurden. Vielleicht weiß hier jemand etwas, kann sich besser erinnern, möglicherweise gab es das in Sülz ja auch.

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

bleakhouse, Dienstag, 05.09.2023, 20:47 (vor 785 Tagen) @ bleakhouse

Im Deutschlandfunk gab es gestern, am 4.9., ein recht interessantes Interview zum Thema dieses Threads - mit Sylvia Wagner, die als Pharmazeutin (und Betroffene) über Medikamentenversuche an Heimkindern promoviert hat.

Hier der Link zum Sender, man kann sich das Interview da auch herunterladen:
https://www.deutschlandfunk.de/wir-heimkinder-gelten-als-minderwertig-bis-heute-autorin...

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

bleakhouse, Mittwoch, 10.09.2025, 21:10 (vor 49 Tagen) @ bleakhouse

In der FAZ vom 11.9.2025 ein Artikel über Medikamentenversuche an Heimkindern bis 1989 in NRW: "Psychopharmaka für ruhigen Betrieb". Darin ist eine Studie zum „Missbräuchlichen Einsatz von Medikamenten an Kindern und Jugendlichen“ in nordrheinwestfälischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Psychiatrien, Heilstätten und Kurheimen in Nordrhein-Westfalen zwischen 1946 und 1980 erwähnt, die die Landesregierung bei einer Forschergruppe in Auftrag gegeben hat und die anscheinend inzwischen veröffentlicht wurde.

Ich würde den FAZ-Artikel hier gerne einstellen, aber man kann hier leider keine PDFs hochladen.

Vielleicht hat jemand entsprechende Erfahrungen gemacht oder eine Meinung zu diesem Thema...

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

Peter H. @, Bergisch Gladbach, Donnerstag, 11.09.2025, 11:21 (vor 49 Tagen) @ bleakhouse
bearbeitet von Peter H., Dienstag, 16.09.2025, 09:55

Danke an bleakhouse für den Hinweis auf die Berichterstattung über das Thema Medikamentenversuche an Heimkindern. Ich versuche, den FAZ-Artikel vom 11.09.2025 "Psychopharmaka für ruhigen Betrieb" hier zu verlinken oder einzustellen, wenn die Rechte dazu geklärt sind. Gelegentlich mal wieder reinschauen.

Nach Genehmigung der Syndikation der FAZ hier der Link:
Anriss Online-Version: „Psychopharmaka sorgten für Ruhe in Heimen“ Interessierte können sich auf FAZ.Net registrieren, um den Artikel vollständig zu lesen.

Ein schreckliches Kapitel der Heimgeschichte.

Wir haben damals (1964/65) die Zerstörung eines Jungen aus unserer Gruppe miterleben müssen. Der Grund: Wenn er auf dem Schulweg über den Wochenmarkt ging, nahm er schon mal einen Apfel mit. Er war ein wenig einfältig, aber nicht bösartig. Die zänkische Marktfrau hat ihn eines Tages am Schlafittchen gepackt und bis zum Kinderheim geschleift. Wegen eines Apfels für damals höchstens 5 Pfennige. Das Ergebnis für diesen Jungen: Lobotomie (mutmaßlich) und starke Psychopharmaka. Hier die Erinnerung an Michael Sch.:

Ein Kinderschicksal – Michael Sch.

In unserer Gruppe in Sülz lebt Michael. Er ist unser Freund. Er ist immer gut gelaunt, niemals böse, aber er kann nicht gut denken. Seine Adoptiveltern haben ihn in das Heim gegeben, weil sie sich um ihr Hotel in Spanien kümmern müssen.

Wir müssen Michael manchmal vor stärkeren Jungen schützen. Sie finden es lustig, ihn zu zwingen, Unkraut zu essen. Ich frage ihn, warum er sich nicht wehrt. Michael antwortet: „Dann hauen sie mich nicht.“

Michael geht zur Sonderschule. Sein Schulweg führt über einen Platz, auf dem jede Woche ein Gemüse- und Obstmarkt stattfindet. Jede Woche gibt es deshalb großen Ärger und Aufregung. Michael nimmt sich auf dem Schulweg immer wieder einen Apfel von einem Obststand und isst ihn. Eines Tages zerrt die Marktfrau ihn wütend den gesamten Schulweg zurück zum Heim und fordert ihr Geld für den Apfel.

Ich frage Michael, warum er immer wieder einen Apfel nimmt. Michael sagt:
„Die Äpfel lächeln mich immer so lieb an. Dann muss ich einen nehmen.“
Ich überlege mit ihm einen Plan, wie er zur Schule gehen kann, ohne an dem Obststand vorbei zu kommen. Er will diesen anderen Weg gehen, aber es passiert wieder.

Schwester Johanna Magdalena (Gruppenleiterin) sagt, dass Michael für die Gruppe nicht mehr tragbar ist, weil er auf dem Markt stiehlt.

Wir kommen aus der Schule. Michael ist nicht mehr da. Wir fragen, wo er ist. Schwester Johanna Magdalena will es uns nicht sagen. Wir fragen jeden Tag nach Michael. Weil wir keine Ruhe lassen sagt sie uns nach einiger Zeit, dass er operiert werden musste. Ich erschrecke und habe große Angst um Michael. Ich frage die Schwester, warum er operiert werden musste. „Er war doch nicht krank!“ Sie verspricht, dass wir ihn besuchen dürfen, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen ist.

Nach etwa fünf Wochen dürfen wir Michael besuchen. Wir müssen mit dem Bus ins bergische Land fahren. Wir verpassen die Haltestelle in dem Ort, in dem er jetzt wohnt. Der Busfahrer ist freundlich und erlaubt uns, im Bus sitzen zu bleiben. Er muss erst bis zur Endhaltestelle fahren. Auf dem Rückweg passt er auf, dass wir im richtigen Ort aussteigen. Wir melden uns in dem Heim an und dürfen in die Gruppe gehen, in der Michael jetzt wohnt.

Wir kommen in einen großen Raum. An einem Tisch sitzen ungefähr 15-20 Kinder. Jedes Kind sitzt auf einem Holzstuhl. Der Tisch ist leer. Die Kinder bewegen sich nicht. Die Kinder sprechen nicht. Sie starren auf den leeren Tisch. An einer Ecke des Tisches steht eine Nonne, die die Kinder bewacht.

Ich suche Michael. Endlich sehe ich ihn. Er sitzt regungslos auf einem Stuhl. Er hat keine Schuhe und keine Strümpfe an. Ich kniee mich neben ihn und sage, „Hallo Michael“. Er starrt auf die Tischplatte. Ich sage, „Wir sind da. Wir besuchen dich.“ Er starrt auf die Tischplatte. Sein Gesicht bewegt sich nicht. Er lächelt nicht wie sonst, wenn ich mit ihm spreche. Die Nonne kommt und sagt zu mir, „Da kannst du reden. Da ist nichts drin.“ Ich protestiere, „Michael ist mein Freund!“ Sie verzieht nur das Gesicht und sagt, dass ich leise sein soll. Ich ziehe meine Schuhe und Strümpfe aus. Ich ziehe Michael meine Strümpfe an. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Ganz kurz, wie früher. Die Nonne lacht mich aus, „Die Socken wirft der gleich wieder weg.“ Sein Gesicht ist wieder stumm. Ich versuche ihn wieder zu wecken. Seine Augen sind wie tot.

Ich bin wütend und renne zu dem Büro, in dem wir uns anmelden mussten. Ich gehe zu der Nonne, die dort bestimmt und sage ihr, dass ich Michael wieder mit zu uns nach Köln nehme. Sie behauptet, dass Michael unter Kontrolle sein muss. Ich schimpfe sie laut an, „Ich nehme Michael mit. Bei uns lacht er. Hier ist er ja nur wie ein Stuhl!“ Die Nonne zieht die Augenbrauen hoch und wiederholt meine Worte „Wie ein Stuhl …?“ Dann ruft sie einen Mann, der dafür sorgt, dass wir das Heimgelände verlassen.

Nachsatz:
Ich habe Michael nach diesem Tag nie wiedergesehen. Als wir von diesem Besuch zurückkamen, hatte die Nonne aus dem Heim im Bergischen bereits in Sülz angerufen und sich über uns beschwert. Laut Aussage von Schwester Johanna Magdalena hat sie für uns ein Besuchsverbot ausgesprochen, weil wir Unruhe gestiftet hätten.

Zu Michael liegen inzwischen folgende Erkenntnisse vor:
 Daten aus den Unterlagen der städtischen Kinderheime:
o Michael Sch., geb. 18. März 1951
o Mutter: Euth K., geb. Sch.
o Vater: Jakob W.
o Aufnahme ins Kinderheim: 03.04.1951
o „Ausbuchung“ aus Köln: 24.03.1966
 Davon abweichend vom historischen Archiv der Stadt Köln:
o Aufnahme ins Kinderheim: 10.09.1958
o Ausbuchung aus Köln: 14.06.1965 mit „Verzug nach Donrath, Kinderdorf Hollenberg

Aus den oben geschilderten Ereignissen ergeben sich folgende Fragen:
1. Wurden Heimkinder der Universitätsklinik Köln für „Forschungen“ im Bereich der Lobotomie zugeführt?
2. Wurden Heimkinder für den Test von Psychopharmaka zur Verfügung gestellt?
3. Bestand zwischen der damaligen „Verwahranstalt“ im Bergischen Land und der Universitätsklinik Köln eine Kooperation zur Langzeitbeobachtung von lobotomierten Kindern?

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HAL

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

bleakhouse, Montag, 15.09.2025, 22:06 (vor 44 Tagen) @ Peter H.

Danke fürs Teilen, Peter. Eine wirklich schlimme Geschichte, auch nach diesen vielen Jahren noch unendlich traurig.
Und was das Thema der kalten Nonnen betrifft, da habe ich auch so einige Erfahrungen gemacht.
Gut, dass es dieses Forum gibt.

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

Peter H. @, Bergisch Gladbach, Donnerstag, 02.10.2025, 17:26 (vor 28 Tagen) @ bleakhouse

Hallo bleakhouse, zur Aufklärung des oft kinderfeindlichen Verhaltens der Nonnen in Deutschland bis mindestens Ende der Sechzigerjahre gehört meiner Meinung nach eine grundlegende Analyse der Lebensgeschichten dieser Frauen.
Ich glaube, dass ohne eine Betrachtung und Bewertung aus soziologischer und psychologischer Sicht das böse Verhalten dieser Frauen gegenüber den Kindern in Heimen nicht erklärbar ist. Nach meinen Erkenntnissen handelte es sich sehr oft um Frauen vom Lande (z.B. aus der Eifel), die als billige Arbeitskräfte für Subunternehmen des Konzerns Katholische Kirche wie Nonnenorden zwangsrekrutiert wurden. Die Mädchen vom Lande konnten sich dem damaligen gesellschaftlichen Druck, den die katholische Kirche in Deutschland bis Ende der 60er Jahre ausübte, nicht widersetzen.
Persönlich habe ich folgende Aussage von Schwester Johanna Magdalena noch sehr gut in Erinnerung. Sie erzählte mir: "Eines Tages kam der Pastor zu meinem Vater und sagte ihm: Deine Anna ist so ein frommes und gottesfürchtiges Mädchen, die musst du Gott weihen!" Damit, so das frühere Eifeler Bauernmädchen, war ihr Schicksal besiegelt. "Wenn ich mich geweigert hätte", so ihre Aussage, "hätte mein Vater mich in der Jauchegrube ertränkt. Dabei hatte ich mich gerade in einen Jungen aus dem Nachbardorf verliebt. Ich wollte eine Bäuerin sein mit vielen Kindern." Auch die Lebenszerstörung von Bauernkindern durch die Kirche gehört zur Wahrheitsfindung dazu.

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Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

bleakhouse, Mittwoch, 08.10.2025, 10:30 (vor 22 Tagen) @ Peter H.

Hallo Peter, das ist sicher ein interessanter Aspekt, die Soziologie der Nonne und wie sie jeweils mit dem pädagogischen Wirken zusammenhängen könnte. Aber für mich muss ich sagen, dass ich so eine "grundlegende Analyse" weder leisten könnte, noch wollte. Ich erinnere mich ja nicht mal an irgendeine dieser Frauen, es ist kaum ein Gesicht hinter dem Habit hängengeblieben und auch kein einziger Name. Aber wo ich das gerade schreibe: an eine der Nonnen erinnere ich mich doch, jedenfalls besser als an andere, und interessanterweise war das eine, die zu alt für die Arbeit mit Kindern war. Diese kleine schmale Frau habe ich oft im Brotraum im Keller besucht. Sie war freundlich, ließ mich ihr an der Schneidemaschine zur Hand gehen. Das war ein Gerät so groß wie eine Druckerpresse, mit dem das Brot für alle Mahlzeiten des gesamten Hauses aufgeschnitten wurde. (Ich erinnere mich auch an den zähen, hellen Ausfluss, der beim Schneiden der Schwarzbrote anfiel, den habe ich nämlich gern gegessen.)

Einen anderen Aspekt finde ich noch wichtiger: man sollte in dieser Frage egoistisch sein. Ich bin ja nicht mal in der Lage, meinem eigenen Leben auf die Spur zu kommen und viele der Lücken darin zu schließen. Es fehlt so viel Material, es gibt nur wenig Fotos, ich kenne niemanden, der mit mir im Heim war. Und man vergisst ja auch viel. In meinem Fall haben sogar Aufbewahrungsfristen für Akten Schicksal gespielt. Als ich auf die Idee kam, mal in diese Richtung zu forschen, waren meine Heimakten schon jahrelang vernichtet.

Vielleicht ist auch das noch erwähnenswert: einmal bin ich über dieses Forum in Kontakt mit einem Leidgenossen getreten. Da es hier sonst um Sülz geht, ich aber in Kalk war, war das allein überraschend. Es kam dann zu einem kurzen Mail-Austausch, ein Treffen hat er leider abgelehnt. Obwohl wir jahrelang in derselben Gruppe gewesen sein müssen, hat sich weder er an mich noch ich mich an ihn erinnert. Allerdings hatte er eine Kamera und damit eben auch im Heim herumgeknipst. Auf einigen der Fotos war dann auch ich zu sehen. Es war fast unheimlich, wie da aus dem Nichts ein neues Licht auf die eigene Vergangenheit geworfen wurde. (Im Grunde müsste man hier einige dieser Fotos veröffentlichen, sie sind so typisch für die Stimmung und das Aussehen dieser Zeit, aber da ich nicht über die Rechte verfüge, lasse ich das mal.)

Diese kleine Geschichte zeigt aber doch ganz gut, wie sinnvoll ein Forum wie dieses ist. Und vielleicht auch das: dass man sich besser erst mal mit sich selbst beschäftigt - zumal sich hier nicht eine Nonne beteiligt, wenn ich mich nicht täusche.

Medikamentenversuche an Heimkindern: Maria-Hilf

Peter H. @, Bergisch Gladbach, Donnerstag, 09.10.2025, 16:52 (vor 21 Tagen) @ bleakhouse
bearbeitet von Peter H., Donnerstag, 09.10.2025, 17:05

Hallo bleakhouse, die grundlegende Analyse der Lebensgeschichten und der Psychologie der Nonnen unserer Zeit in den Heimen der 60er Jahre ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Unser Forum ist öffentlich. Jeder kann hier lesen. Manchmal nützt es, Ideen öffentlich zu machen (vergleiche open source bei Softwareprojekten). Wir beide als Einzelpersonen können diese Aufgabe nicht leisten. Aber ein Lehrstuhl für Soziologie könnte diese gesellschaftliche Aufgabe initiativ übernehmen.
Meine Wunschvorstellung ist: Ein Lehrstuhl für Soziologie setzt in Kooperation mit einem Lehrstuhl für Psychologie und der juristischen Fakultät eine wissenschaftliche Analyse auf.
- Die Soziologen fokussieren sich auf die gesellschaftlichen Bedingungen, die dazu geführt haben, dass Mädchen vom Lande zu einem lebenslänglichen Dasein als Nonne gezwungen werden konnten.
- Die Psychologen untersuchen, welche Konsequenzen die Zerstörung jeglichen eigenen Lebenswunsches auf junge Frauen hat, die aus Zwang ins Kloster gingen.
- Die Juristen analysieren die Grundbücher in ausgesuchten ländlichen Bereichen und ermitteln, in welchem Umfang und Wert Grundbesitz durch "Beschlagnahme" von Bauerntöchtern in den Besitz der Klöster gelangten.
Das ist in Kürze die Aufgabenstellung, die ich als Betroffener stelle. Ich glaube, dass wir uns in der Aussage sicher einig sind: Solche kinderfeindlichen Umstände, wie wir sie erlebt haben, dürfen sich nicht wiederholen. Dazu gehört, dass wir wissen, was dazu geführt hat.
Von daher bleibe ich bei meiner Forderung: Die Klöster müssen im Sinne einer absoluten Offenheit und Transparenz Forschenden der Fakultäten Soziologie, Psychologie und Juristerei ohne jegliche Einschränkung ihre Archive öffnen.

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HAL

Medikamentenversuche an Heimkindern

ikarus @, Freitag, 17.10.2025, 20:57 (vor 12 Tagen) @ Peter H.

Mein Bruder Ralf wurde Anfang der 70er von Sülz in ein Heim in Düsseldorf verlegt.Aufgrund von "Auffälligkeiten "(heute wohl ADHS).Aus seinen späteren Erzählungen konnte ich entnehmen das die Kinder dort mit Medikamenten ruhiggestellt wurden.Dies förderte wohl später auch seinen hang zu härteren Drogen.Er sagte mir oft das er es "brauche"um zu Vergessen.Wenn wir uns als Kinder mal sahen wirkte er emotionslos und angepasst.So wie es von Kindern damals erwartet wurde.Bloß keine Unruhe in den Tagesablauf bringen.Kinder wurden dem System geopfert.

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